Lunz am See ist eine Markgemeinde im Bezirk Scheibbs in Niederösterreich. Im Auftrag des forsttechnischen Dienstes der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) wurde eine Pilotstudie zur Erstellung eines Gefahrenzonenplanes in Bezug auf das Steinschlagpotential durchgeführt. Ziel dieser Pilotstudie war es, eine zuverlässige Abgrenzung von durch Steinschlagprozesse potenziell gefährdeten Flächen praktikabel und nachvollziehbar darzustellen. Aufgrund der vorgegebenen Rahmenbedingungen sollte im raumrelevanten Bereich der Wildbach- und Lawinenverbauung ein Gefahrenzonenplan (GZP) erstellt werden, welcher das Gefährdungsausmaß in drei Kategorien unterteilt:
- „Keine Zone“ (nicht durch Steinschlag gefährdete Flächen)
- Zone „Geringe und mittlere Intensität“ (hellbraun): die im raumrelevanten Bereich auftretenden Energien sind nicht höher als 100 kJ.
- Zone „Hohe Intensität“ (dunkelbraun): die Energien des Bemessungsblockes übersteigen 100 kJ.
Vorbereitungen
Mit Hilfe der verfügbaren Geoinformationsdaten wurde vorab ein digitales Geländemodell erstellt. In jenem konnten die potenziellen Ablösebereiche definiert werden. Daraus ließ sich eine erste und grobe Beurteilung mit der sogenannten „Pauschalgefälle-Methode“ erzielen. Der durchwegs konservative Ansatz zeigte, in welchen Bereichen eine detaillierte Untersuchung nötig war.Geländeerhebung
An den potenziell gefährdeten Bereichen wurde eine detaillierte Geländekartierung der Ablöse-, Transit- und Ablagerungsbereiche durchgeführt. Für die physikalische Modellierung waren folgende Parameter von Interesse:- Geologische und geotechnische Parameter der Ablösebereiche
- Intensität und Wiederkehrwahrscheinlichkeit (Stumme Zeugen)
- Physikalische Parameter der Sturzbahn
- Morphologische Gegebenheiten
- Bestehende Schutzmaßnahmen
- Ereignisdokumentation und Ereignischronik
- Potenziell gefährdete Objekte