Als beratende Geologen der Holzer Permaculture Solutions (holzerpermaculture.com) setzen wir gemeinsam mit dem Permakulturexperten Josef Andreas Holzer (krameterhof.at) und  erfahrenen und bodenkundigen Baggerfahrern den Bau ökologischer und nachhaltiger Wasserretentionssbecken um. Unser jüngstes Projekt in diesem Bereich war der Bau einer Wasserlandschaft für eine Permakulturanlage im Bergland nördlich von Nizza (Frankreich).

Permakultur ermöglicht einen achtsameren Umgang mit der Erde. Durch das Arbeiten mit der Natur, lassen sich Flächen langfristig effektiv und Ressourcen schonend bewirtschaften. Alte und neue Techniken werden kombiniert, alte Kulturpflanzen und Tierrassen erhalten und die Biodiversität gefördert. Die ausgeklügelten und oftmals komplexen Wechselbeziehungen der Natur dienen als Vorbild für die Anlage einer Permakultur. Dabei werden nicht nur die klimatischen Bedingungen und der Boden berücksichtigt, sondern auch auf den Wasserhaushalt in einem Gebiet geachtet. Somit kann auch zum Beispiel in mediterranen Gebieten wie im Bergland der Provence mit niederschlagsarmen Sommern eine Permakulturanlage betrieben werden.

Umsetzung Permakultur-Wasserlandschaft in Frankreich

In dem vorliegenden Projekt wurden vier miteinander verbundene Teiche als Wasserspeicher für die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen angelegt. Die aus natürlichen Materialien erbauten Teiche werden dabei so in das bestehende Gelände integriert, dass sie neben ihren eigentlichen Nutzen als Wasserspeicher auch als Erholungsoasen von den Bewohnern und Gästen des Hauses genutzt werden können.

Wasser ist ein wertvolles Gut und zugleich auch eine unberechenbare Naturgewalt. Wasser zu speichern, kann daher mehrere Zwecke zugleich verfolgen: Es ermöglicht „Vorräte“ für trockenere Zeiten anzulegen, kann Oberflächenwässer (nicht versickerndes Regenwasser, Oberflächenwässer) und Hangwasser auffangen und speichern, verhindert vermehrten Abtrag von Boden (Degradation/Erosion) durch Wasser und kann in kritischen Situationen Wasser zurückhalten und somit auch für die Entlastung von Bächen und Flüssen bei Starkregenfällen sorgen.

Bagger am Werk

 

Diese sogenannten Retentionsbecken (Rückhaltenbecken) lassen sich mit landwirtschaftlichen Konzepten verbinden. Oberflächenwasser, die durch zunehmende Bodenverdichtung und Bodenversiegelung nicht mehr versickern können, werden in den Teichen zurückgehalten und für und können zu späteren Zeitpunkten für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden.

Die Dämme für die Teiche werden dabei aus natürlichen Materialen (Sedimenten) aufgebaut. Geologische Kartierungen und Bodenbeprobungen dienen dazu wertvolle Parameter wie Wassereinzugsgebiete zu definieren oder die Bodenbeschaffenheit und Eignung der vor Ort vorkommenden Sedimente zu untersuchen. Somit kommen die Teiche ohne künstliche Abdichtungsmaterialen (Folien) aus. Zusätzlich zu den geologischen Gegebenheiten einer Region werden auch die lokalen klimatischen Bedingungen (Niederschläge) und die Topographie bei der Konzipierung berücksichtigt, um den Teich in Größe und Form optimal in das Gelände einzupassen.

Der Einbau von einem Bewässerungssystem in den Teich erleichtert die künftig geplante Bewässerung angrenzender bewirtschafteter Flächen. Im Sinne der optimalen Nutzung, können in die Teiche – abhängig von Wasserqualität und Größe, auch Fische eingesetzt werden und sie dienen als ökologische Nischen für wasser- und feuchtigkeitsliebende Tiere und Pflanzen.

Die nachhaltigen Retentionsbecken eignen sich nicht nur für die landwirtschaftliche Nutzung, sondern auch für Gemeinden, Firmen oder Privatpersonen. Auch in Gärten oder auf Gemeindegebieten ist das Speichern von Oberflächenwässern sinnvoll und ermöglicht einen bewussteren Umgang mit der Ressource Wasser.

Mehr Infos zu unseren Projektpartnern & Permakultur:

Krameterhof

Holzer Permaculture Solutions

 

Bildergalerie – Bau einer Wasserlandschaft